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Werte, Wahrnehmung,
Medienkritik
(Stand: April
2021)
Werte,
Kultur und Wahrnehmung:
Oft wird von Werten gesprochen. Josef (Joschka)
Fischer begründete ja die Bombardierung Jugoslawiens
1999 damit, dass es um unsere Werte geht. Die Werte der EU
oder der Westlichen Wertegemeinschaft WWG sollen sein:
Toleranz, Pluralismus, Demokratie, Frieden,
Pressefreiheit und Humanität. ("Wir sind eine
Wertegemeinschaft", "Wir sind eine
Friedensgemeinschaft", "Die
Seele Europas ist Humanität"). Das
alles ist genau eine
Frage der Wahrnehmung - meine Wahrnehmung ist, dass
das nicht stimmt.
Einige haben es mir bestätigt, dass man eine andere
Wahrnehmung bekommt, wenn man sich von zwei Fesseln,
von zwei Dogmen befreit: Die erste Fessel heißt "Wir
leben in einer Demokratie", die zweite heißt "Wir
haben Pressefreiheit" (d.h. wir sind immer die Guten).
Wenn man die Ereignisse nicht mehr durch diesen engen
Tunnel betrachtet, sieht die Welt auf einmal völlig
anders aus, viel klarer. Das kann dann eine richtige
Offenbarung sein. Hinterher fragt man sich dann, warum
man so lange daran festgehalten hat.
Deutsche Leitmedien
Ich habe
eingesehen, dass man den Öffentlich-Rechtlichen
Medien und den großen Printmedien nicht
trauen kann. Das
Problem ist, dass der Mainstream
sich
besser verkaufen lässt,
als die Wahrheit.
Deshalb
entsteht so etwas wie
"Hofberichterstattung".
Orientieren sich Autoren nicht am
Mainstream, sondern an der
Wahrheit, dann werden sie bald als
"Russlandversteher" oder
Verschwörungstheoretiker
diffamiert und sie können nur noch
im Internet veröffentlichen,
Vorträge halten oder Bücher
schreiben, Ende der Karriere.
Die Stellungnahmen der Bundesregierung und
die Berichterstattung der Medien stimmen
deshalb weitestgehend überein. Neben der
einseitigen Berichterstattung
gibt es noch unterlassene Berichterstattung,
Lückenpresse genannt.
Der Grund für die
Einseitigkeit ist aber nicht nur eine Sache der Tabus
"Transatlantisches
Bündnis" und "Unantastbarkeit Israels". Das betrifft
vielleicht mehr die Chefetagen; viele Chefredakteure
sind ja Mitglieder der Atlantikbrücke und anderen
Think Tanks, es konzentrieren sich die Medien auch in
immer weniger Medienkonzerne. Es soll auch so etwas
wie eine Selbstzensur bei den Journalisten geben. Sehr
viele von Ihnen schreiben ja freiberuflich
für Medien und verdienen ziemlich wenig. Sie
schreiben deshalb vor allem so, dass sie in ihrem Job
weiterkommen können, irgendwann mal aufsteigen, mal
die Zeitung wechseln oder mal in eine TV-Redaktion
wechseln können. Sie schreiben das, was ihre Chefs,
ihre Kollegen und Politiker hören möchten, oder was
sich am besten verkaufen lässt, und das ist nicht die
Wahrheit, sondern der Mainstream. Aber irgendwann
glauben
sie selbst, was sie da geschrieben haben, und es kommt
abstruses Zeug heraus. Immer mehr Teile der
Bevölkerung erkennen das aber. Einige nennen die
Medien deshalb "Lügenpresse"; ich würde es eher
"Medienzirkus - Show und Propaganda" nennen, auch weil
der Begriff "Jüdische Lügenpresse" 1933 von den Nazis
verwendet wurde. Für Journalisten, die sich an die
Politik verkaufen, gibt es auch schon eine neue
Wortschöpfung: Presstituierte.
Eine
Beitrag zu den ÖR- sowie
mainstream-Medien:
https://www.hintergrund.de/medien/mich-macht-so-eine-selbstgefaelligkeit-sprachlos/
oder ein Versuch einer
Erklärung der Tunnelperspektive
und Selbstzensur eines schweizer
Journalisten hier:
https://swprs.org/bericht-eines-journalisten/,
ein Buch zu dem Thema: "Die Macht
um acht" von U. Gellermann und F.
Klinkhammer, oder Ulrich Teusch
"Lückenpresse" und "Der Krieg vor
dem Krieg".
Weltweit gesteuerter
Informationsfluss und Propaganda durch
Think Tanks (Denkfabriken)
Ein
interessanter sehr lesenswerter Beitrag über
weltweit gesteuerte Medien und den Einfluss
der sogenannten Denkfabriken auf Politik und
Medien ist in free21 Heft 4+5 2017
zu finden:
http://www.free21.org/die-propaganda-matrix/
Der "Council on Foreign Relations" (CFR)
wurde in den USA schon in den 1920ern
gegründet, um die amerikanische Bevölkerung
auf Kriegseinsätze vorbereiten zu können,
und nach dem 2. WK um die Bilderberg-Gruppe
für Westeuropa und die Trilateral Commission
für Ostasien erweitert. Desweiteren gibt es
die der NATO verbundene Denkfabrik Atlantic
Council, dem der deutsche Außenminister
Heiko Maas nahe stehen soll sowie der
europäischen Think Tank, die Stiftung
Wissenschaft und Politik (SWP). Nahezu alle
Chef-Journalisten sind Mitglied der
Atlantik-Brücke und damit verpflichtet,
entsprechend CFR zu berichten, weiter: (s.
Link)
"Tatsächlich stammen bei internationalen
Ereignissen nahezu alle Texte und Bilder,
die CFR-Medien verwenden, von nur drei
globalen Nachrichtenagenturen: der
amerikanischen Associated Press (AP), der
britisch-kanadischen Thomson-Reuters, und
der französischen Agence France-Presse
(AFP)."
Soweit kann man einigermaßen nachvollziehen,
wie die großen Medien funktionieren und
welche enorme Macht hinter ihnen steckt.
Tatsächlich ist die Rolle der sogenannten
Denkfabriken schwer zu durchschauen.
Leitmedien
und Wahrnehmung
Bei
politischen Diskussionen habe ich
festgestellt, dass der vertretene Standpunkt
und die Wahrnehmung davon abhängen, wo und
wie die jeweiligen Personen sozialisiert
wurden. Bei Menschen, die in den achtziger
Jahren bereits erwachsen waren und im Westen
sozialisiert wurden, also in einer Zeit der
„sozialen Marktwirtschaft“, gibt es eine
starke Sehnsucht nach Konformität mit dem
westlichen Wertesystem. Das ist sozusagen
fest im Gehirn eingebrannt bzw. in die DNA
übernommen.
Weiterhin traut man anscheinend auch nur Vertretern
der westlichen Zivilisation logisches Denkvermögen zu (s.
unten Giftgasanschläge). Diese Haltung der
scheinbaren Überlegenheit der westlichen Zivilisation
und Wertegemeinschaft steckt tief in vielen Menschen,
mehr oder weniger, es ist immer noch das
Kolonialdenken, ganz frei bin ich auch nicht davon,
aber ich erkenne es immerhin. Immer mehr Menschen
durchschauen das aber und fallen nicht mehr auf die
Masche der Medien herein. Deshalb zahlt der Westen
einen hohen Preis dafür, denn er verliert damit nach
und nach seine Glaubwürdigkeit, wie früher der Osten.
Ist die Glaubwürdigkeit einmal verspielt, gibt es kein
zurück mehr.
Informationskrieg: Ist Wahrheit interpretierbar?
In meinem Bereich der Physik und
Ingenieurwissenschaften, also den sogenannten exakten
Wissenschaften, ist alles sehr eindeutig, und der
Begriff Wahrheit ist nicht interpretierbar. Hat man
neues Wissen, dann gibt es kein Spekulieren, alles ist
irgendwie kausal, es gibt keinen Streit um Auslegung
und deshalb keinen Informationskrieg.
In der Geschichts- und Politikwissenschaft sowie im
aktuellen politischen und sozialen Zeitgeschehen ist
es ganz anders. Vieles wird unterschiedlich
interpretiert und der Begriff Wahrheit ist sehr
verschwommen. Man weiß eigentlich nicht, was wahr ist,
man empfindet, was wahr ist, und zwar mit seiner
"Wahrnehmung". Jeder hat die Wahrnehmung, die zum
eigenen Weltbild passt.
Wegen des unzuverlässigen Wahrheitsgehalts von
Informationen lese ich Medien aus verschiedenen
Lagern: ÖR-Medien, Mainstream-Printmedien, alternative
Medien und Medien im linken Spektrum. Macht man das,
dann führt es irgendwann dazu, den mainstream-Medien
zu misstrauen, weil die Darstellungen in den
alternativen Medien einfach überzeugender sind.
Ich versuche aber immer, wo es geht, darüber zu
kommunizieren und Veranstaltungen zu besuchen, um
nicht eine zusammengebraute exotische Meinung zu
entwickeln. Damit möchte ich auch einen Hang zu
Verschwörungstheorien vermeiden, vor allem zu den
Brennpunkten USA/China, Russland/Ukraine,
Syrien,
Iran sowie Kuba/Venezuela.
ÖR-Medien:
Man unterstellt den ÖR-Medien Regierungsnähe; da ist
auch etwas dran. Immerhin glauben noch 60% der
Deutschen den ÖR-Medien. Die meisten Europäer sind
entweder regierungskonform oder haben wenigstens eine
Nähe zur WWG (Westliche Wertegemeinschaft). Sie haben
die westlichen Werte sozusagen in ihre DNA übernommen,
es ist wie eine Glaubensgemeinschaft, in der man nicht
darüber diskutieren kann, schon gar nicht infrage
stellen kann.
Ich habe nicht diese Sehnsucht nach Konformität zur
WWG. Deshalb könnte ich mir auch vorstellen, dass bei
so manchem Ereignis (wie Giftgasanschläge in Syrien)
z.B. der britische oder der amerikanische Geheimdienst
dahinterstecken und manche Aktion in Wahrheit eine
"False Flag Operation" oder Fake-Inszenierung war. Es
gibt ja neben einem echten Krieg auch einen
Informationskrieg.
Giftgasanschläge in Syrien:
Nimmt man z.B. die Giftgasanschläge in Syrien, dann
wird das von den unterschiedlichen Seiten verschieden
interpretiert, klare Beweise gibt es nicht. Der letzte
Giftgasanschlag in Duma (Ost-Ghuta) im April 2018, der
Luftschläge der USA, Frankreichs und Großbritanniens
(ohne Tote) zur Folge hatte, war es ein Fake? Kinder
wurden mit Wasser übergossen und dabei gefilmt?
Immerhin sagte sogar Ulli Gack (ZDF), dass da wohl
etwas dran ist, dass es eine inszenierte Aktion war,
wofür er mediale Prügel bekam. Oder wurde das über die
Weißhelme organisiert m.H. des britischen
Geheimdienstes? Oder war das eine Operation unter
falsche Flagge, organisiert von Rebellen oder
Terrormilizen? Man müsste eine Schublade mit der
Wahrheit öffnen können. Dann würde es vielleicht noch
eine andere Variante geben, z.B. dass die syrische
Regierung die Armee nicht mehr unter Kontrolle hat und
die Armee eigenmächtig gehandelt hat, wer weiß das
genau.
Laut offizieller deutscher Lesart waren es
immer die syrischen Regierungstruppen. Als Beweis
müssen in den ÖR-Medien meist Zeugen aus dem
Rebellengebiet oder sogenannte "anonyme Aktivisten"
herhalten, was man eher als Gegenindiz interpretieren
könnte, oder man beruft sich auf
"Geheimdienstinformationen", also keine Beweise. Von
den alternativen Medien werden allerdings Beweise
verlangt. Die Stellungnahmen der Bundesregierung und
der ÖR-Medien werden auch (meistens) vom Mainstream
(Spiegel, SZ, FAZ, Welt, Zeit,...) übernommen. Was den
Anschlag 2018 in Duma betrifft, da ruderte
immerhin BBC zurück und gab zu, dass sie
Falschmeldungen verbreitet haben, hier
und hier.
Der
Wahrheit auf die Spur kommen:
Eine Orientierung, der Wahrheit nahe zu kommen, aber
auch nicht absolut sicher, ist die Frage: Wer
profitiert von einem Ereignis?
Cui bono? Wenn man danach geht und man der syrischen
Regierung nicht pathologische Blödheit unterstellt,
dann machte es für Syrien keinen Sinn, direkt nach der
erfolgreichen Rückeroberung eines Gebietes dort als
krönenden Abschluss der Aktion Giftgas einzusetzen mit dem
Wissen, dass das Luftschläge der USA zur
Folge hat.
Es sei denn, sie wollen nach der
erfolgreichen Rückeroberung
mit einem Feuerwerk feiern und organisieren sich
Luftschläge, um anschließend anzustoßen, Prost. Wer
profitiert also von
den Giftgasanschlägen am meisten, - die Gegenseite
natürlich, alle, die der syrischen Regierung schaden
wollen.
Theoretisch gäbe es eine Möglichkeit, die
Wahrheit zu erfahren. Man müsste heimlich bei
bilateralen Gesprächen, die ohne Presse oder sogar
manchmal unter vier Augen stattfinden, zuhören können,
wie sie z.B. kürzlich parallel beim G-20 zwischen
Präsident Putin und Präsident Trump stattfanden. Ich
glaube, da würde man sich über einiges wundern.
Informationskrieg und die junge Generation:
Ein anderer Punkt ist die Generation unter 30. Der
Informationskrieg funktioniert mit ihnen nicht mehr so
wie bisher, sie werden von den traditionellen Medien
nicht mehr erreicht. Sie schauen keine Tagesschau,
keine Talkshows, lesen keine Tageszeitungen,
informieren sich nur noch online. Sie boykottieren
nicht den Mainstream, viel schlimmer, sie ignorieren
ihn, sind aber durchaus politisch interessiert,
weniger an Kriegsthemen, mehr an Umweltthemen. Das
wird sich in den nächsten Jahren noch mehr bemerkbar
machen.
Medien-Manipulation
und der Pawlow'sche Reflex
Die Medien-Manipulation funktioniert im
Grunde auch auf der Grundlage des
Pawlow'schen Reflexes. Der einfache
Pawlow'sche Reflex basiert auf ein
Experiment des Physiologen Iwan Pawlow. Er
läutete vor jedem Füttern seines Hundes (Pawlow'scher
Hund) mit
einer Glocke. Nach einer Weile
(Konditionierung) hatte der Hund schon einen
starken Speichelfluss nach der Glocke, noch
bevor es Futter gab. Dieser Reflex
funktioniert auch bei Menschen und wurde
später genutzt bei der Werbung und dann auch
bei anderen Manipulationen. Man kann z.B.
beobachten, dass bei vielen negativen
Medienbeiträgen das Wort Russland oder Russe
vorkommt, obwohl überhaupt kein Zusammenhang
besteht. Allein das Wort reicht aus, um
einen antirussischen Reflex zu erzeugen;
anscheinend ist die deutsche Bevölkerung
noch nicht antirussisch genug. Kann man den
Reflex verhindern? - kann man, denn ob man
sein logisches Denkvermögen verliert, das
hat man selbst in der Hand.
Was
machen eigentlich Medienwissenschaftler?
Viele studieren gerne Medienwissenschaften. Was macht
eigentlich den wissenschaftlichen Anspruch bei
Medienwissenschaften aus? Ich denke an die
Vorlesungsreihe 2016/17 an der Universität
Hamburg "Lügenpresse - Medienkritik als politischer
Breitensport" (z.B. der Vortrag von Prof. Carsten
Reinemann). Sie machen schöne Tabellen und
Statistiken, welche Bevölkerungsteile besonders
anfällig sind für alternative Medien, aufgeschlüsselt
nach Sozialstatus, Bildungsstand mit schönen Grafiken
und vieles mehr. Die beteiligten Studenten haben viel
Spaß dabei, weil alles so schön einfach ist. Aber ist
das Wissenschaft, ist das nicht eher das Niveau für
Schülerpraktikanten oder für ein Projekt einer
Stadtteilschule? Sollte der wissenschaftliche Anspruch
einer Universität nicht eher darin bestehen, zu
forschen, wie die Allianz von Politik und Medien
funktioniert? Wie man geschickt Lügen einbaut, indem
man sich z.B. auf nichtgenannte sogenannte
"Aktivisten" oder Geheindienstinformationen beruft.
Oder welchen Einfluss die Denkfabriken und ähnliche
Strukturen wie das CFR, Trilaterale Kommission,
Atlantic Council, Bilderberggruppe und die Atlantik
Brücke auf die Medien haben, oder warum alle großen
Medien von nur drei Nachrichtenagenturen (AP/dpa, AFP
und Reuters) versorgt werden und welche Folgen das
hat? Oder darüber zu forschen, wie ganz einfach
unwahre Medienberichte so umformuliert werden, dass es
schwierig ist, diese zu entlarven? Oder wie
funktioniert die Selbstzensur bei den Journalisten,
glauben sie selbst daran oder führt das zur
Selbstverleugnung und damit zu psychischen Problemen?
Wie ist das Verhältnis von Information zu
Manipulation? Wann verwendet man in den Medien bei
Auseinandersetzungen den Begriff Freiheitskämpfer,
wann Hamas-Kämpfer, wann den Begriff Terroristen. Und
natürlich warum immer eine antirussische Komponente
eingebaut werden muss? Das hätte einen
wissenschaftlichen Anspruch, der den Namen auch
verdient. Stattdessen verkaufen sich die
Medienwissenschaftler an die Politik. Die Frage ist
nur, machen sie es aus Überzeugung oder der Karriere
willen?